Medien – die zweite Haut, Ausstellung Laa/Thaya

Projekttext
Medien – die zweite Haut? Eine Ausstellung im Schaufenster der Fa. Pokorny in Laa an der Thaya
Wir freuen uns über einen Besuch/ein Vorbeischlendern ab 7.6.2020 egal ob bei Tag oder in der Nacht…

Warum in einem Schaufenster?

Der moderne Mensch genießt mit der Architektur eines Fensters wahre Ein- und Ausblicke. Das ist keine Selbstverständlichkeit! Noch bis ins hohe Mittelalter konnte man als „normalsterbliche“ Bürgerin und Bürger zwar mit Fenstern lüften, jedoch in Ermangelung der teuren Glasfenster leider nicht durchsehen. Die Fenster wurden oftmals mit Gestrüpp und Stroh/Heu vollgestopft um nicht „zugig“ zu sein. Das Glas war einer exklusiven Schicht vorbehalten. Das heutige Schaufenster wiederum zeigt uns hinter Glas geschützt, Dinge die wir als begehrenswert erachten. Von A wie Augenweide bis Z wie Zeug. So werden wir angestupst zu mehr Leistung, um damit mehr vom Mehr zu besitzen. Und über die Medien werden wir selbst zum Schaufenster für die anderen. Daher war es für uns nur logisch, sich mit dem Thema einmal künstlerisch zu befassen…

 
Zeitungen mit ihren Beiträgen, Fernsehsendungen mit ihrem Berichten und Unterhaltungssendungen, Social Media mit ihrer eigenen Nachrichtendynamik, umgeben uns permanent. Sie sind, so könnte man meinen, wie eine Haut, die sich über uns legt. Eventuell legen wir sie uns ja selbst an, denn so wie eine Markenjean oder ein Markenschuh Eindruck macht, ist es auch schick sich mit Information und News immer up to date zu zeigen. Je nach Interesse “bekleiden” wir uns mit den entsprechenden Medien, Von der Gratiszeitung bis zum Qualitätspapier. Von FB bis zu Linkdin. News nachzulaufen beschäftigt uns, mehr zu wissen als andere, bringt uns vermeintlich einen Vorteil; gibt uns Schutz, wofür auch immer…
 
Dabei nehmen wir, sowie alle anderen Beteiligten in diesem Wissensnetz, es mehr oder weniger genau mit der Wahrheit. In Zeiten von Krisen, also auch in der Corona-geprägten Zeit jedoch verlangen wir mehr Wahrheit aus den Medien und streuen selbst verdammt viel Halb- und Unwahrheiten aus.
 

Den Hintergrund bilden drei Zeitungswände von deren Mitte uns ein Auge, ein Ohr und ein Mund “entgegenblicken”! Alle so gezeigten “Räume” stehen symbolisch für unser Tun und unsere Empfindungen. Begleitend wird ein blaues und ein rotes Band zwischen den sieben mit Zeitungsartikeln bekleideten Puppen die Auslage durchziehen. Beide Bänder werden dabei zu Infoträgerinnen, bestückt mit bildhaften Gedanken über Nachrichten. Die Farben der Bänder (Rot und Blau) stehen für: Emotio und Ratio, politische Gegenpole, Arm und Reich, sauerstoffreiches/armes Blut, Feuer und Eis…

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